Ergebnis ist eine neuartige Interpretation der gegenwärtigen Sanktionspraxis, in deren Zentrum immer wieder das Spannungsverhältnis von Verrechtlichung und Selbstermächtigung steht. Mittels einer ungewöhnlichen, über gängige Unterscheidungen hinausgehenden Sanktionstypologie setzt sich der Autor mit den zentralen Themen der Debatte auseinander: Sind multilaterale Sanktionen effektiver als unilaterale? Was erschwert kooperatives Verhalten bei Sanktionsvorhaben? Olaf Poeschke präsentiert eine Untersuchung, die die Bandbreite sanktionspolitischer Instrumente und beteiligter Akteure systematisch erschlieÃt. Sanktionen sind ein bevorzugtes Instrument post-bipolarer Weltpolitik. Obwohl zahlreiche Einzelaspekte der Thematik von Politikwissenschaftlern und Juristen eingehend untersucht und in Ãffentlichkeit und Expertenkreisen kontrovers diskutiert wurden, fehlt bislang eine umfassende Studie. Als Interessenpolitik realistischer Manier? Als Beitrag zur Ausbildung globaler Normen im Sinne einer Global Governance? Oder als Kommunikationsform sui generis, mit der in unterschiedlichen funktionalen Zusammenhängen unterschiedlich operiert wird? Welche Rolle spielen internationale Organisationen? Wie lässt sich, so die steuerungstheoretische Ausgangsfrage, die gegenwärtige Sanktionspraxis am schlüssigsten begreifen?
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Politische Steuerung Durch Sanktionen?
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